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- Information fuer UserInnen und SystembetreiberInnen
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- Folgender Text soll eine Anleitung fuer
- Benutzerinnen und Benutzer im Z-Netz darstellen,
- um sie mit den wichtigsten Gepflogenheiten
- vertraut zu machen. Die SystembetreiberInnen
- sollten ihn an ihre UserInnen weiterleiten oder
- archivieren.
- Er wird im Brett /Z-NETZ/KOORDINATION/USER+SYSOPS
- regelmaessig verbreitet, dies entbindet aber die
- BetreiberInnen nicht von ihrer persoenlichen
- Informationspflicht.
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- Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
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- Es dauerte immer eine Weile, bis die Menschen mit neuen Medien
- umgehen konnten. Aus der Anfangszeit des Telefons sind einige
- nette Effekte bekannt. Es wurde z. B. schon mal beim
- Telefongespraech gefragt, wie dem Gespraechspartner das neue Kleid
- gefalle . . . Fuer uns heute hoert sich das "weltfremd" an.
- Tatsaechlich muessen wir alle daran denken, dass ein neues Medium
- mit voellig anderen Transportmechanismen eine bewusste Umstellung
- des Menschen verlangt, da seine unbewussten Verhaltensweisen nicht
- mehr stimmen.
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- -------------> Beachten Sie also bitte:
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- Obwohl in die Tastatur getippt wird, reden Sie nicht mit einem
- Adventure oder einem Simulator fuer Psychologen, sondern mit
- Menschen. Achten Sie bitte darauf. Nach dem "Senden" gibt es kaum
- eine Moeglichkeit, das Getippte aufzuhalten. Der "elektrische
- Brief" muss nicht mehr durch eine voellig andere Handlung
- "eingeworfen" werden.
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- Ich denke, also bin ich. Aber was ich denke, weiss weder der
- direkte Gespraechspartner, noch wissen es die Leserinnen und Leser
- von oeffentlichen Brettern. Allein auf Grund von ASCII-Zeichen
- kann ein Gegenueber nicht erkennen, ob eine Bemerkung ernst,
- scherzhaft oder ironisch gemeint ist. Auch fehlen Tonfall, Mimik -
- ja selbst Handschrift, die normalerweise einen gehoerigen Teil
- unserer Kommunikation ausmachen.
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- -------------> Daher:
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- - Vorsicht mit Humor und Sarkasmus. Verwenden Sie Smily oder
- *-Schreibweise fuer Gefuehlsaeusserungen (z.B. *sigh*), oder den
- Unterstrich zum Hervorheben und Betonen bestimmter Woerter, aber
- gehen Sie bitte _sparsam_ damit um.
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- - Ihre Artikel sprechen fuer Sie - andere Information gibt es im
- Netz nicht ueber Sie.
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- - Erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, dann nochmal denken
- und dann erst abschicken!
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- - Denken Sie bitte an die Moeglichkeit von Missverstaendnissen.
- Schreiben Sie deutlich.
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- - Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben. Lassen
- Sie ihn ruhig eine Nacht liegen. Am naechsten Morgen faellt
- Ihnen meistens auf, an welchen Stellen er fuer die anderen noch
- unverstaendlich ist.
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- Fasse Dich kurz!
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- Niemand liest gerne Artikel, die laenger sind als etwa 50 Zeilen.
- Denken Sie daran, wenn Sie einen Artikel verfassen. Ausserdem
- empfiehlt es sich, die Laenge der eigenen Zeilen unter etwa 70
- Zeichen zu halten.
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- Wenn ein Text oder eine Antwort ausfuehrlicher ausfaellt, dann
- achten Sie bitte besonders auf Folgendes:
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- - Wiederholen Sie sich nicht. - nehmen Sie Bezug auf
- andere Artikel, anstatt selbst etwas neu zu schreiben.
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- - zitieren ("quoten") Sie nach dem Prinzip: Soviel wie zum
- Verstaendnis noetig, sowenig wie nur moeglich.
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- - schreiben Sie kurz und praegnant.
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- - Lesen Sie erst den gesamten urspruenglichen Text, bevor
- Sie antworten.
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- Zum Zitieren: Machen Sie es sich zur Angewohnheit, nur gerade so
- viel Originaltext stehen zu lassen, dass dem Leser der
- Zusammenhang nicht verlorengeht. Das ist
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- - wesentlich leichter zu lesen und zu verstehen und
- - keine ueberfluessige Belastung fuer den Netz-Verkehr.
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- Lassen Sie den Originaltext aber auch nicht ganz weg! Die
- LeserInnen Ihres Artikels haben den Artikel, auf den Sie sich
- beziehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr exakt in
- Erinnerung. Ohne weitere Anhaltspunkte haben sie grosse Muehe, den
- Sinn Ihrer Ausfuehrungen zu erkennen. Die Verteilung eines
- Artikels kann 1-2 Tage dauern. Die Antwort braucht genausolange.
- Viele aktive Benutzer kommunizieren recht viel und zuegig. Ohne
- klare Bezugnahme steigt die Chance fuer Missverstaendnisse noch
- zusaetzlich.
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- Es gibt im Netz Laengenbeschraenkungen fuer Mails und
- Brettnachrichten. Diese koennen nicht ueberschritten werden. Sie
- stellen eine untere Grenze dar, bei der Sie sicher sein können,
- dass Ihre Nachricht technisch gesehen den Empfaenger erreicht -
- egal, wo er sich auf diesen Planeten in welchem Netz befindet.
- Diese Laengenbeschraenkung bedeutet aber nicht, dass Sie sie voll
- ausnutzen sollen!
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- Es gibt Informationen, die aufwendiger sind. Beispielsweise
- Listen, Programme oder Programmcode, elektronische Magazine oder
- zusammenfassende Texte ueber haeufig gestellte Fragen ("FAQ" =
- Frequently Asked Questions). Dafuer gibt es spezielle Bretter
- ausserhalb von /Z-NETZ, wo solche Texte sogar erwuenscht sind.
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- Bedenken Sie: Ein groesseres Programm, ueber das Netz verschickt,
- kann mehr Kosten verursachen als eine anstaendige Textverarbeitung
- im Geschaeft kostet. Fuer solche Aufgaben ist dieses Medium nicht
- da.
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- Bedenken Sie beim Umgang mit Mail und Brettnachrichten, dass jedes
- Ihrer Zeichen auf den Weg von A nach B ueber C, D, E, ... laeuft
- und Geld kostet. Dieses Geld bringen zum Teil Leute auf, die das
- als ihr Hobby ansehen. Oder die Kosten werden umgelegt und landen
- schlussendlich wieder bei Ihnen. In beiden Faellen sollten Sie -
- aus rein egoistischen Gruenden - vernueftig mit dem Medium
- umgehen. Es nuetzt Ihnen nichts, wenn ein Systembetreiber seine
- MailBox aufgeben muss, weil er sie nicht mehr finanzieren kann.
- Dann geht Ihnen Ihre Netz-Infrastruktur verloren. Und Ihre eigene
- Brieftasche wolen Sie sicher auch schonen.
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- Verwende ruhig andere Medien
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- Fragen Sie moeglichst IMMER erst nach, ob jemand einen Text, ein
- Programm oder einfach andere grosse Dateien wirklich haben will.
- Denken Sie daran, dass wenn Sie "jemand etwas Gutes tun wollen"
- und es ihm sofort zuschicken, vielleicht viele hundert andere
- genauso denken.
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- - Im Zweifelsfall schicken Sie erst eine Mail, ob jemand an den
- Informationen ueberhaupt von Ihnen (noch) interessiert ist.
- Bieten Sie ihm an, dass er Ihnen einen frankierten
- Rueckumschlag mit Diskette schickst. Das ist immer noch
- billiger als das Netz zu nutzen.
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- - Alternativ können Sie anbieten, dass die uebergrosse Datenmenge
- von der lokalen Mailbox direkt abgeholt werden kann.
- Schliesslich will jemand anderes etwas und sollte dann auch
- primaer die Kosten dafuer tragen.
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- - Bevor Sie grosse Datenmengen in Bretter schicken, fragen Sie
- bitte erstmal an, ob ein groesserer Bedarf daran existiert.
- Viele Texte und Programme werden von Mailboxen in fast jeder
- Region schon in Archiven und Software-Pools bereitgehalten. Sie
- machen sich sonst moeglicherweise recht schnell unbeliebt.
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- Bedenken Sie: Eine Information, _Wo_ etwas zu erhalten ist, ist
- viel besser und einfacher zu uebermitteln als die Information
- selbst. Die anderen Nutzerinnen und Nutzer des Netzes wissen dann
- z.B. auch, wo UpDates und Dokumentation zu erhalten sind.
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- Vernachlaessigen Sie nicht die Aufmachung Ihres Artikels!
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- Es ist natuerlich nicht zwingend, einen Schreibmaschinenkurs
- mitgemacht zu haben, jedoch ist es ratsam, sich mit den
- wichtigsten der "Regeln fuer Maschinenschreiben" vertraut zu
- machen.
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- Beispiel: Auf ein Satzzeichen folgt ein Leerzeichen, Blocksatz
- sieht teilweise bloed aus, Leerzeilen lockern einen
- laengeren Text auf. Ueberschriften in ausfuehrlichen
- Texten schaffen Aufmerksamkeit und Ueberblick.
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- Darueberhinaus sollten Punkte und Kommata selbstverstaendlich
- sein; durch Gross- und Kleinschreibung wird der Text leserlicher.
- Absaetze lockern den Text auf, wenn sie alle paar Zeilen
- eingeschoben werden. Uebrigens: In der Netzgemeinde wird das
- Grosschreiben von ganzen Woertern mit dem "Schreien" in einen
- Gespraech gleichgesetzt.
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- Formatieren Sie Ihren Text. Bedenken Sie aber, dass die
- Formatierung in einen Netzartikel anders auszusehen hat, als in
- einer Zeitung. Achten Sie darauf, dass Ihre Texte keine
- Steuerzeichen enthalten, die nur Ihr Textverarbeitungsprogramm
- versteht.
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- Achten Sie dabei auf die Betreffzeile. Wenn Sie sie aendern,
- schreiben Sie das explizit ("Betreff: Neuer Betreff (war: Alter
- Betreff") hinzu. Sonst faellt es den anderen schwer, der
- Diskussionen noch zu folgen.
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- Denken Sie an Ihre Leserschaft!
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- In der Wirtschaft wird an "Zielgruppen" gedacht. Das sollten Sie
- auch tun. Das Z-Netz ist ein Buergernetz und dies bedeutet, dass
- hier sehr vieles, aber auch sehr Allgemeines, verbreitet wird.
- Spezielle Texte gehoeren eventuell in andere Netze (z.B. ins /CL-
- Netz, in dem sich vorwiegend mit politischen und
- gesellschaftlichen Themen befasst wird). Sie haben die
- Moeglichkeit, in mehreren Brettern Hinweise zu verbreiten, wo ein
- Text/Info genau zu finden ist.
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- Eine Diskussion ueber "Menschenrechte" sollte sich nicht im Brett
- "Allgemeines" wiederfinden. Ein Programm gehoert nicht in ein
- Brett, in dem ueber Rechner diskutiert werden soll. Dafuer gibt es
- lokale Soft- ware-Archive oder spezielle Hierachien (z.B. /FRAS:
- Netz fuer freie Amiga Software). Wenn Sie Programme (die von Natur
- aus recht gross sind) unaufgefordert in Bretter setzen, "nur damit
- sie eine moeglichst grosse Verteilung haben", werden Ihnen
- Dutzende von SystembetreiberInnen und UserInnen schnell klar
- machen, dass Sie sie damit schaedigen oder einfach nur
- "zumuellen".
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- Denken Sie daran, dass ein Artikel "Cray 2 an Selbstabholer zu
- verschenken" fuer jemand am anderen Ende der Republik evtl. nur
- bedingt interessant ist. Auch die Mitteilung, dass am naechsten
- Abend ein Star-Trek-Fan-Abend stattfindet, ist meistens nur von
- regionaler Bedeutung. Deshalb gehoert sie in ein lokales Brett.
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- Auf das Angebot "Verkaufe Modem" ist eine persoenliche Nachricht
- viel sinnvoller, als eine Antwort ist das oeffentliche Brett.
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- Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse ans Netz weiter!
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- Wenn Sie eine Frage an die Netzgemeinde gestellt und darauf per
- Mail Antworten empfangen haben, die auch andere Leute
- interessieren koennten, dann fassen Sie die Ergebnisse _kurz_
- zusammen und lasse auf diese Weise das Netz von Ihrer Frage
- profitieren.
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- Denken Sie daran, dass Sie Informationen und Anregung aus dem Netz
- erhalten. Sie sollten sich daher die Muehe machen, an das Netz
- etwas zurueckzugeben. Wenn Sie selbst auf einen bestimmten Bereich
- "firm" geworden sind, vielleicht sogar "dank" des Netzes, machen
- Sie bitte das Angebot, eine "FAQ" zu erstellen.
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- FAQs stellen eine Sammlung von haeufig gestellten Fragen &
- Antworten zusammen und werden regelmaessig in den entsprechenden
- Brettern verbreitet. Dies erzeugt zwar auf den ersten Blick den
- Eindruck, dass da "sinnlose" Informationen verbreitet werden.
- Allerdings sparen diese FAQs, dass bestimmte Themen immer wieder
- aufkommen und dadurch ein Brett fuer die Fortgeschrittenen
- "unattraktiv" und mit "Anfaengergerede" ueberladen wird.
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- Die Grenzen
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- Es gibt Grenzen der Toleranz im Z-Netz, ebenso wie in der
- Gesellschaft. Die werden ueblicherweise durch den "guten
- Geschmack" oder die Gesetze festgelegt.
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- Beleidigungen, Verleumdungen, Diskriminierung von Minderheiten,
- Aufrufe zu Straftaten usw. werden im Netz ebensowenig geduldet wie
- Reklame in persoenlichen und oeffentlichen Nachrichten.
- Menschenrechtsverletztende Aeusserungen fuehren in der Regel zum
- sofortigen Ausschluss aus der Netzgemeinde.
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- Eine Autorin oder ein Autor ist moralisch fuer ihre oder seine
- Texte voll verantwortlich, selbst wenn die Rechtslage in diesen
- Punkt noch unklar ist.
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- Seien Sie Lehrer und Schueler
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- Es gibt keine Netz-Polizei, die das Zusammenleben der
- BenutzerInnen ueberwacht. Es gibt allgemeine Regeln ("Netikette")
- des Zusammenlebens, die Sie sich von Ihrer Systembetreuung
- unbedingt besorgen sollten. Im Z-Netz liegt die Netikette im Brett
- /Z-NETZ/!WICHTIG. Finden Sie sie dort nicht, machen Sie bitte Ihre
- Systembetreuung darauf aufmerksam.
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- Fehlverhalten von Neueinsteigern sind nichts Ungewoehnliches.
- Machen Sie als Fortgeschrittener daher niemanden fertig, sondern
- erklaeren Sie ihm, was er falsch macht. Seien Sie sich aber selbst
- nicht zu schade, etwas dazuzulernen. Denken Sie dran, dass auch
- Sie "Neuling" sind, wenn Sie 2-3 Monate nicht im Netz waren.
- Regeln und Strukturen im Netz sind einer schneller Wandlung
- unterworfen.
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- Das Netz lebt von der "Selbstregulierung". Also davon, dass ein
- Benutzer bei Fehlverhalten von den anderen aufgeklaert wird. Auf
- diese Art bleibt das Netz, wozu es da ist:
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- Eine moderne Begegnungsstaette fuer Menschen.
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- Terra (terra@sol.zer, terra@sol.ccc.de)
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- Quelle: Netikette des Z-Netzes, UseNet-Empfehlungen, gesunder
- Menschenverstand, Vorschlaege aus der ZG (Z-Netz
- -Gategruppe), Vorschlaege aus Z-NETZ/KOORDINATION/DISKURS,
- SystembetreiberInnen und UserInnen.
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- Alle jene, die bei diesen Text geholfen haben, sei gedankt.
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- An jene, besonders Neulinge, die diesen Text lesen, ergeht die
- Bitte einfach mal zu schreiben, was sie nicht auf Anhieb
- verstanden haben oder was sie glauben, was noch notwendig waere.
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